Diese sehen alle auf den ersten Blick Identisch aus, doch der erste Blick trügt.
Der Pfeil fliegt beim Abschuss keineswegs gerade nach vorne, durch die Sehnenparalaxe wird der Pfeil gestaucht und biegt sich stark durch und trifft auf den Button des Bogens. Jeder, der einmal gesehen hat, wie sich der Pfeil beim Abschuss verbiegt, wird verstehen können, warum es so wichtig ist, dass der Pfeil zum Bogen und zum Bogenschützen passt.
Die Spitzen
Die Form:
Im Wettkampf verwenden wir einfache Pfeilspitzen die für eine guten Flug und leichtes entfernen aus dem Ziel geeignet sind. Für die Jagt werden andere Spitzen verwendet, auf diese werden wir nicht näher eingehen, da wir diese im Club nicht verwenden. Die Spitze ist ein Teil des ganzen Pfeiles und verändert nicht nur die Aerodynamik sondern das ganze Flugverhaltens. Eine schwere Spitze macht den Pfeil weicher.
Schaft
Der Pfeil besteht hauptsächlich aus einem Schaft. Der Schaft kann aus Holz, Aluminium, Carbon oder Aluminium/Carbon bestehen. Die Dicke des Schafts nimmt großen Einfluss auf den Luftwiderstand: je dünner ein Schaft ist, umso weiter fliegt er.
Holzschäfte für Langbogen oder Historische Bögen noch heute Produziert.
Holzpfeile sind leicht zu fertigen, und für jeden der nach traditionellen Maßstäben mit Pfeil und Bogen schießen möchte ein muss.. Holz wird immer mehr durch Bambus verdrängt beide sind Naturmaterialien mit stärken und schwächen. Kein Holzpfeil ist identisch mit einem anderen, daher entstehen bei Verwendung von Holzpfeilen größere Streuungen auf der Scheibe, die Gruppierung ist größer. Es „arbeitet“ und verändert sich ständig. Durch eine höhere oder niedrigere Luftfeuchtigkeit oder gar Regen werden die Eigenschaften des Holzpfeils stark verändert und dies führt ständig zu einer anderen Trefferlage auf der Scheibe.
Carbonschäfte sind für alle Bogenarten vom Anfänger bis zum erfahrenen Schützen geeignet.
Carbon hat den Vorteil, dass der Pfeil nicht krumm wird, anders als bei Pfeilen aus Aluminium. Pfeile aus Aluminium müssen mit großer Sorgfalt behandelt werden. Gleiches gilt, wenn die Zielscheibe verfehlt wird. Trifft ein Aluminiumpfeil auf einen harten Gegenstand, kann er sich verbiegen. Häufig ist es so, dass ein Pfeil aus Carbon diese Art Unfälle überlebt.
Der Komposit Carbon/Alu Schaft für ambitionierte Schützen, wird auf den Schussablauf optimiert.
Sie vereinen die besten Eigenschaften beider Materialien und zählen zu den hochwertigsten Pfeilgrundlagen und ermöglichen Pfeile mit „weiche“ Enden dadurch fallen Löse-Fehler nicht so hoch ins Gewicht. Das leichte Aluminium in Verbindung mit äußerst stabilen Carbonfasern wird gern von Wettkampfschützen genutzt, da diese Schäfte dünner und dadurch weniger windanfällig sind als herkömmliche Carbonschäfte und trotzdem unzerstörbar. Leider sind diese auch sehr teuer.
Befiederung
Die Kunstoff-Leitflächen ist die einfachste Variante die wegen des Preises und der Robustheit, häufig Verwendung findet. Hierbei handelt es sich um eine einfache aber wirkungsvolle Befiederung die sich für Einsteiger und Compoundschützen eignet. Kunstoff-Leitflächen erfüllen ihren Zweck und werden vom Indoor 18m bis 70m erfolgreich verwendet.
Die Naturbefiederung ist für den Langbogen vorgeschrieben. Die Naturfedern sind anfällig für Wind und vor allem für Regen. Regen kann in der Tat die Naturfedern so beschädigen, dass sie ausgetauscht werden müssen. In der Wintersaison in der Halle sieht das schon anders aus. Da man sich in der Halle befindet gibt es keinen Regen, keinen Wind und die kurze Entfernung von 18 m macht die Naturfedern zur Befiederung erster Wahl für alle Bogenschützen, auch für Recurvebögen und Compoundbögen. Aufgrund des hohen Luftwiderstands beruhigt sich der Pfeil mit Naturfedern sehr schnell.
Die Spinwing sind die Klassiker für die olympischen Recurveschützen. Der Pfeil erhält durch die Befiederung ein gute Stabilität und ist besonders für Langstreckenpfeile geeignet, aber auch auf kurze Distanzen schießbar. Der Nachteil ist allerdings, dass die Spinwings leicht durch den eigenen Bogen oder durch enge Pfeilgruppierungen beschädigt werden können. Dies ist nicht schlimm, da die Befiederung durch die Klebebandtechnik vom Bogenschützen in den Schießpausen schnell ersetzt werden kann
Spine
Der Spinewert wird wie folgt gemessen:
Es wird zur Messung ein 29 inches langer Blankschaft auf einen 28 Zoll langen Zwischenraum aufgelegt. Dann wird ein Gewicht von 1,94 lbs auf den Schaft gelegt und die Durchbiegung des Pfeils gemessen. Dieser Wert ist der Spinewert des Pfeils.
Ist der Durchbiegewert hoch, dann spricht man von einem weichen Pfeil. Ist er niedrig, von einem harten Pfeil.
Ein starker Bogen (z. B. größer 40 lbs) benötigt einen härteren Spinewert (also niedriger). Ein leichter Bogen (z. B. 20 lbs) benötigt einen weichen Spinewert (also einen hohen Durchbiegewert).
Der Durchbiegewert ist natürlich abhängig von dem verwendeten Material. Aluminium, Holz oder Carbon haben komplett andere Eigenschaften und damit auch einen eigenen Spinewert. Natürlich kann man einen gewünschten Spinewert mit jedem Material erreichen, der Pfeil muss halt entsprechend dicker oder dünner, länger oder kürzer werden. Um dies zu harmonisieren, wurde der Spinewert von den Herstellern geschaffen. Der Bogenschütze braucht sich um das Material keine Sorgen mehr zu machen, es reicht alleine die Angabe des Spinewertes des Herstellers. Schwieriger ist es hingegen, den für den Bogenschützen benötigten Spinewert zu ermitteln.
Der Spinewert ist sehr stark abhängig von dem verwendeten Bogen und von der Schießtechnik des Bogenschützen. Der Spinewert ist sehr individuell und muss für jeden Bogenschützen individuell ermittelt werden.
Härte Soll z.B. 500 |
Flugverhalten bei Rechthandschützen |
Spine |
Massnahme |
Pfeil zu hart |
<<< Pfeil fliegt nach links |
weil bspw. |
schwerere Pfeil-Spitze verwenden. Ersetze den Nockpunkt gegen einen leichteren. Bei ILF den Bogen evt. härter Einstellen, höhere Pfundzahl. |
Pfeil zu weich |
Pfeil fliegt nach rechts>>> |
weil bspw. |
leichtere Pfeil-Spitze verwenden. Pfeile kürzen. Ersetze den Nockpunkt gegen einen schwereren oder einen zweiten. Bei ILF den Bogen evt. weicher Einstellen, geringere Pfundzahl. |
http://www.podlech.ch/bogenschiessen-spine.html
Unterschied gezogene Pfund# und die angeschriebenen Pfund#
Die angegebene Pfundzahl an den ILF Armen geht von einem 28“ (71cm) Auszug mit einem 25″ Riser (Mittelstück) aus. Nun addierst du für jedes weitere Zoll Auszug 2 Pfund, bzw. subtrahierst 2 Pfund, wenn du einen kürzeren Auszug hast. Du hast bspw. einen Bogen mit Wurfarmen von 34 Pfund und schiesst damit mit einem Auszug von 25″(63cm). Dann ziehst Du in etwa folgendes Gewicht 25″- 28″= -3 mal 2Pfund =-6Pfund Korrektur.
Dies ergibt effektiv 38Pfund.
Bei einem Mittelstück (Riser) wird ja von 25″ ausgegangen, wenn dein Mittelstück nun 27″ ist, subtrahierst du für jedes weitere Zoll Mittelstück 2 Pfund, bzw. addierst 2 Pfund pro Zoll, wenn du einen kürzeres Mittelstück hast.
Du hast bspw. einen Bogen mit Wurfarmen von 40 Pfund und schiesst damit mit einem Mittelstück von 16″(43cm). Dann ziehst Du in etwa folgendes Gewicht 16″- 25″= 9 mal 2Pfund = +18 Pfund Korrektur.
Dies Ergibt effektiv 58 Pfund.